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  4. Muskelkater: Darf man trotzdem noch Sport machen?
Hört, hört, der Körper spricht

Schadet es, trotz Muskelkater Sport zu machen?

Sport ist Mord. Da ist natürlich was dran, das weiss jeder. Aber trifft der Spruch nur auf Bewegungsmuffel zu, oder sollten sich vor allem die, die sich nie eine Pause gönnen, den Spruch zu Herzen nehmen? Wenn der Körper vor Muskelkater schmerzt: Tut weiterer Sport dann gut oder noch mehr weh?

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vh

Völlig fertig, aber immer weiter – müssen wir den Körper wirklich immer an seine Grenzen bringen?

Getty Images/Image Source

Irgendwie ist Muskelkater ja befriedigend. Dann weiss man, dass man was gemacht hat. Aber eben auch, dass man zu viel gemacht hat: «Bei Muskelkater handelt es sich um überlastungsbedingte, kleinste Verletzungen des Muskelgewebes, sogenannte Mikrorisse, und die dadurch provozierte lokale Entzündung», so Sportärztin Dr. phil. Anna Erat. Der arme, überstrapazierte Muskel musste vermutlich ungewohnte, sportliche Bewegungen ausführen oder das Training wurde zu zackig gesteigert. Aber bei den Rissen bleibt es nicht: Wasser kann in sie eindringen, was dazu führt, dass der verletzte Muskel anschwillt, sich dehnt und wumms: Dann ist er da, dieser typische, lähmende Schmerz des Muskelkaters. Wenn aber schon die nächste Trainingseinheit ansteht oder Pilatesstunde gebucht ist, dann macht der eifrige Sportler ungern eine Pause.

Ist es gefährlich, den Schmerz zu ignorieren?

Vor allem, wer nach dem Motto «höher, schneller, weiter» rackert, beisst gerne mal die Zähne zusammen. Schliesslich hat man einen Trainingsplan und ein knackiges Ziel vor Augen. Anna Erat aber warnt: «Damit diese kleinen Verletzungen repariert werden können, braucht es unter anderem Erholung. Ist die Regenerationsphase nicht genügend lange, führt dies zu Übertraining (und potenziell zu weiteren Verletzungen) und das Leistungsniveau sinkt.»

Verlangt Muskelkater zwingend nach einer Bewegungspause?

Wer das Abklingen des lästigen Ziehens aber partout nicht abwarten kann, sollte zumindest seine Routine ändern: «Bei Muskelkater können Faszienrollen benutzt werden, um die lokalen Entzündungen zu hemmen. Ausserdem sind – neben Stretching – individuell angepasste leichte Bewegung wie leichtes Joggen oder Spaziergänge für den Heilungsprozess unterstützend. Dabei wird die Durchblutung angeregt und die Entzündungsstoffe können schneller abtransportiert werden. Zudem können neue Bausteine zum verletzten Muskel befördert werden», so die Sportärztin. Wer nicht hören will, muss fühlen: Bekommt der Körper keine Zeit zur Regeneration, kann der Muskelkater zu einer chronischen Muskelentzündung mutieren. Drum: Machts wie zur Schulzeit und freut euch auf die Pause!

Von Style am 18. April 2024 - 16:00 Uhr